EMF von Leuchtmitteln


Die Frage "gibt es Elektrosmog durch Glühbirnen" ist falsch, aber wurde vor wenigen Jahren oft gestellt. Es geht um die Frage, ob Kompaktleuchtstofflampen EMF-Aussendungen in erheblichem Umfang aufweisen. Da dies in sehr seltsame Presseberichte und entsprechend in sozialen Medien verzerrt dargestellt worden ist, erscheint es mir Notwendig, hier einige Aussagen zu treffen.

Glühbirne

Die klassische Glühbirnen sind von der EU verboten worden, weil der Wirkungsgrad einfach schlecht ist. Das halte ich für gut und richtig. Warum noch im Jahr 2020 Autoren mit hohen Verkaufszahlen das als schlecht darstellen, also eine Beibehaltung dieser Heizpatronen mit Lichtaussendung fordern, ist mir unverständlich.

Halogenbirne

Die verbesserten Formen wie Halogenbirnen sind vom Wirkungsgrad ebenfalls eher schlecht und werden kaum noch verkauft (Ausnahme Fahrzeugbau, H4 und H7, dort sind die Teile verbreitet, weil sich Reparaturgeschäft ergibt).

Leuchtstofflampen

Leuchtstofflampen (leider oft noch als „Neon-Röhren“ bezeichnet) werden seit vielen Jahrzehnten eingesetzt und sind für viele Bereiche sehr sinnvoll und eine einfach bewährte Technik. Der Elektrosmog ist mittel, da die elektronischen Vorschaltgeräte durch EU-Vorgaben erheblich verbessert worden sind und aufgrund der Bauformen meist weit Weg vom Nutzer angebracht sind. Bei Messungen immer beachten, dass solche Leuchtstofflampen erst nach etwa 15 bis 35 Minuten die volle Lichtleistung abgeben! Leuchtstofflampen wurden schon lange gesondert gesammelt und entsorgt. Die Sonderformen Quecksilberhochdrucklampen etc. sind in Haushalten sehr selten, in der Industrie und z.B. Straßenbeleuchtung noch weit verbreitet. Die Wirkungsgrade z.B. von LED-Beleuchtungslösungen sind jetzt im Bereich dieser Speziallampen angekommen – es kommt auf den Anwendungsfall drauf an.

KLL

Kompaktleuchtstofflampen (kurz KLL), werbetechnisch in den 2010er Jahren auch Energiesparlampen genannt, sind leider vom Licht nicht immer das, was man sich wünscht und wurden jetzt durch LED eigentlich vollständig ersetzt. Ich würde KLL wegen der meistens fehlenden Dimmbarkeit, dem seltsamen Startvorgang und der Lichtfarben diese nur an wenigen Stellen einsetzen – klar gibt es gegen viele Effekte auch gute Lösungen, technisch und preislich halte ich dann aber LED für sinnvoller. Das ist nur eine Meinung! Nebenbei:

Hg

Kompaktleuchtstofflampen sind kälteempfindlich und nach einem Lampenleben durch den Inhalt von ca. 1mg Quecksilber gesondert zu entsorgen. Wo ich gerade bei „mg Quecksilber“ bin: ein Kohlekraftwerk emittiert pro Stunde so viel Quecksilber (Hg), wie mehr als 8000 Energiesparlampen enthalten ist. Deshalb ist der theoretische Ansatz „jede vermiedene kWh ist weniger Quecksilber in der Umwelt“ in Deutschland richtig – in Frankreich, wo sehr viel Strom durch Atomkraft erzeugt wird, hingegen nicht zutreffend.

Elektrosmog

Ihre gedankliche Frage wird aber vor allem sein „macht die Elektronik in Kompaktleuchtstofflampen und in LED-Lösungen nicht sehr viel „Elektrosmog“?

Nein – es ist nicht viel, aber gerade in den „Schreibtisch- und Nachttischlösungen“ oft unschön viel. Leider messen viele Messgeräte völligen Blödsinn, weil man beim Entwickeln z.B. von Elektrosmogsuchgeräten diese auf 50 Hz eingerichtet hat, was dann bei den von Kompaktleuchtstofflampen eingesetzten ca. 60 kHz bis 100 kHz völlig andere Werte in der Anzeige erzeugt. Große Leuchtstofflampenlösungen haben schon aufgrund der geometrischen Abmessungen elektrische Felder, die man nicht gerade 24 Stunden am Tag auf sich einwirken lassen sollte – aber selbst Solarien, wo Sie sehr nah an diesen Leuchtmittel liegen, werden als harmlos bewertet.

LED

LED-Birnen erscheinen bei solchen Messungen meistens als gut, was auch an den geringen Leistungen liegt. Ich habe aber noch keine LED-Lampe mit starken HF-Feldern erlebt! Auch LED-Stripes sind erstaunlich harmlos, auch wenn die Abmessungen von 5m und mehr andere Dinge Vermuten lassen. Dies deckt sich mit den recht wenigen Beschwerden bei den Behörden.