Technische EM Felder
Technische elektromagnetische Felder sind mehrheitlich Wechselfelder, deren Stärke sich mit der Betriebsfrequenz ihrer Quelle zumeist sinusförmig ändert und die sich je nach Abstand von dieser Quelle örtlich stark unterscheiden. Diese können Kraft-, zusätzlich und vor allem aber Induktionswirkungen haben.
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Elektrosmog niedriger Frequenz entsteht überall dort, wo Netzstrom fließt: vom Kraftwerk bis zum Endverbraucher. Dieser Strom wechselt jede Sekunde 50mal seine Richtung, damit beträgt seine Frequenz 50 Hertz. Die wichtigsten Quellen von 50 Hz Feldern sind Hochspannungsleitungen, Trafostationen, die Hausinstallation (auch wenn die Leitungen unter Putz verlegt sind) und alle Geräte, die mit Netzstrom betrieben werden: vom Rasierapparat über den Fön bis zur Waschmaschine. Oberleitungen der Bahn geben ebenfalls Elektrosmog niedriger Frequenz ab - sie führen Strom von 16 2/3 Hz. Wenn Strom durch einen Leiter fließt, baut sich zusätzlich zum elektrischen Feld ein Magnetfeld auf. Es durchdringt alle gängigen Baumaterialien und lässt sich nur mit teuren Speziallegierungen teilweise abschirmen. Im Körper lösen Magnetfelder Wirbelströme aus, die als Basis für die Berechnung von Grenzwerten dienen.
Übrigens entstehen sehr starke magnetische Felder beim Elektroschweißen. Negative Beeinflussungen auf diese Gruppe bestehen aber auch durch die dabei entstehenden Dämpfe und die oft ungünstige Körperhaltung. Insofern sind Aussagen zur schädlichen Wirkung der magnetischen Felder wohl noch nicht belegbar gewesen - obwohl hier die Berufsgenossenschaften gute Daten gesammelt haben. Man könnte auch sagen: es gibt eben keine Wirkung durch die Felder auf den Menschen.
Die zweite wichtige, ebenfalls ständig wachsende Komponente des Elektrosmogs sind die hochfrequenten Felder, die verschiedene Sendersysteme abstrahlen. Das elektromagnetische Feld eines Radiosenders schwingt z. B. mit 98 000 000 Hz (= 98 MHz, eben UKW-Hörfunk), das von Mobilfunkanlagen mit 1 bis 2 Mrd. Hz. Mikrowellenherde arbeiten mit 2,45 GHz, also 2,45 Mrd. Hertz, Radaranlagen mit 3 bis 30 Mrd. Hz (GHz). Diese hochfrequente Strahlung kann Gewebe stark erhitzen oder zerstören.
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Niederfrequenz und Hochfrequenz vor allem durch die etwas unterschiedliche Beschreibung der Wellen. Im niederfrequenten Bereich wird für die elektrische und die magnetische Komponente mit getrennten Formeln gerechnet, um schnell zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen. Die korrekte Berechnung würde bei jeder Feldberechnung eine Anwendung der Maxwellschen Gleichungen erfordern, zu deren Lösung man recht umfangreiche Kenntnisse in Integralrechnung benötigt.
Noch gibt es (2022) eine sehr gute Darstellung auf den Seiten http://www.elektrosmoginfo.de/ die ich nur empfehlen kann. Eine andere praxisgerechte Darstellung der aktuellen Grenzwerte finden Sie als IFA-Report 5 der DGUV.de von 2011 mit den gängigen Suchmaschinen, möglicherweise funktioniert dieser externe Link (Benutzung auf eigenes Risiko!) hier: http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/ifa-rep5_2011.pdf